110 / 90 / Defender und Austausch Simmering vorderes Differential, Eingangswelle (Defender, TD5, MJ. 2003): Unterschied zwischen den Seiten

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K (Td4 MJ 2011)
 
 
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[[Kategorie:Fahrzeuge]]
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== Geschichte ==
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{{Infobox Reparaturanleitung
Das heute als "Defender" bekannte [[Land Rover]] Modell kam 1983 mit der Bezeichnung "One Ten" (110) auf den Markt. Die [[Serie III]] sollte ursprünglich noch 5 Jahre weiterproduziert werden, ein Zeichen dafür, dass Land Rover der neuen Generation noch nicht genug vertraute. Dann aber wurde die Produktion der Serie III bereits zwei Jahre später, 1985, eingestellt. Der Defender wird bis heute gebaut. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er ab 2014 in der bisherigen Form nicht mehr in der EU verkauft werden darf, da ab diesem Jahr eine neue EU-Richtline zum Passantenschutz gilt, die derzeitige Karosserieform nicht mehr erlaubt. Die Hürden der Abgasnormen konnte er bis jetzt mittels neuer Motoren und der Einstufung als Nutzfahrzeug meistern. Einen Motor, der die [http://europa.eu/legislation_summaries/environment/air_pollution/l28186_de.htm Euro 6 Norm] schafft, gibt es jedoch nicht und dieser wird gemäß Land Rover auch nicht gesucht. Somit ist auch an dieser Stelle zumindest innerhalb Europas das Ende für den ''Defender'' gekommen.<br>
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|Fahrzeug=Defender
Die wichtigsten Neuerungen, des ersten Nachfolgers der Serie Modelle, waren Schraubenfedern, Bremsscheiben anstatt Trommeln, 5-Gang Getriebe und eine Servolenkung.
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|Kategorie=B
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|Zeitaufwand=1½ Stunden
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|Werkzeug=* Edding
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* Ratsche, lange Verlängerung
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* ¼" Ratsche
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* 15'er Nuss
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*15'er Ringschlüssel
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|Ersatzteile=* Vier Schrauben Antriebswelle-Differentiel mit Sicherungsmutter
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Die Bestellnummern der einzelnen Dichtungen nach Achsnummer:<br />
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* FRC8220 SEAL - PINION FRONT TO KA 930454
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* FRC8220 SEAL - PINION FRONT FROM LA 930455
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* FTC5258 SEAL - PINION FRONT FROM LA 930455
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* FRC4586 SEAL - PINION REAR TO KA 930454 TO 22S 08283B
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* FTC5258 SEAL - PINION REAR TO KA 930454 FROM 22S 08283B
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* FRC8220 SEAL - PINION REAR LA 930455 - VA 102732
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* FTC5258 SEAL - PINION REAR FROM VA 102733
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=== Beschreibung ===
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Der Simmering (Öldichtung bei drehenden Teilen) des vorderen Achsdifferentials dichtet das Differential gegen den Antriebswellenflansch ab. Dieser ist undicht geworden. Die Undichtigkeit könnte auch andere Ursachen haben, z.B. Überdruck in der Achse durch eine verschlossene Entlüftung. Daher lohnt es sich vor dem Austausch der Dichtung die Entlüftung zu prüfen, besonders wenn Schlamm-/Wasserfahrten unternommen wurden.
  
=== Entwicklung und Prototypen ===
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==== Fehlersymptome ====
Der erste Prototyp des neuen Land Rover wurde bereits 1976 auf Basis eines 100 Zoll [[Range Rover]] Chassis gebaut. Im folgenden Jahr kam ein zweiter Prototyp auf Range Rover Basis, diesmal mit 90 Zoll und V8 Motor. Dieser sollte den 88 Zoll [[Lightweight]] als Militärfahrzeug ersetzen, wurde dann aber zugunsten eines erwarteten Auftrags der [http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Armee/ Schweizer Armee] für das 100 Zoll Modell verworfen. Der Auftrag kam nie zustande.<br />
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Ölflecken.
Die Überlegungen gingen weiter. Es gab ein 110 Zoll Range Rover Chassis als Basis für Ambulanzfahrzeuge und es gab eine 109 Zoll Karosserie. Beides wurde modifiziert und 1978 als erster "One-Ten" produziert. Der um 127 mm breitere Radstand der Range Rover Basis im Vergleich zur Serie III gab dem Fahrzeug zusätzliche Stabilität. Ebenfalls entschied man sich für einen permanenten Allradantrieb.<br />
 
Bezüglich des Getriebes dachte man zunächst an das 5-Gang Getriebe [[LT77]] des [http://de.wikipedia.org/wiki/Rover_SD1/ Rover SD1]. Es wurde jedoch als zu schwach für den V8 Motor angesehen. Es blieb also für den V8 nur das Range Rover 4-Gang [[LT95]] übrig. Das LT77 wurde im Laufe der Prototypentwicklung verstärkt und kam mit den 4-Zylinder Motoren zum Einsatz. Als Verteilergetriebe für das LT77 wurde das neue [[LT230R]] vom Range Rover mit Automatik gewählt. Das LT95 für die V8 Modelle hat das Verteilergetriebe integriert. Beide Verteilergetriebe boten permanenten Allradantrieb mit sperrbarem [[Allradantrieb|Mitteldifferential]].
 
  
=== Der "One-Ten und der "Ninety" ===
 
1983 in [[Eastnor Castle]] der Öffentlichkeit und Presse erstmals vorgestellt, war der "One Ten" das zweite Fahrzeug aus dem Hause mit Schraubenfedern anstatt der Blattfedern. 13 Jahre zuvor erschien der Range Rover mit einem ähnlichen Fahrwerk. Die Karosserie wurde mit einigen Änderungen von der Serie III übernommen.<br />
 
Ein Jahr später erschien die kürzere Version "Ninety" (90) gleichzeitig mit weiteren Änderungen: zu den 2,8 L Benzin-/Diesel- und 3,5 L Benzinmotoren wurde kam der ehemalige der 2,25 L Dieselmotor, der auf 2,5 L vergrößert wurde. Für dieses Modell wurde auch nicht mehr der zuschaltbare Allradantrieb angeboten, da er schon im One-Ten so gut wie nicht verkauft wurde. Auch der V8 Motor wurde erst auf vielfältigen Kundenwunsch ab Mai 1985 für den "Ninety" angeboten. Ebenfalls in diesem Jahr wurden der 4-Zylinder Benzinmotor auf 2,4 L verkleinert, die Leistung wurde gesteigert.<br />
 
Später wurde noch das 4-Gang Getriebe der V8 Modelle durch das 5-Gang [[LT85]] des [[Santana]] ersetzt.<br />
 
Oftmals vergessen wird das Ende 1983 auch gleich der "130" auf den One-Ten folgte. Dieses Modell wurde primär von der [[Special Projects Department|Special Projects]] Abteilung als Pick-Up (Crew Cab) in Handarbeit umgebaut. Dabei wurde das Chassis des One-Ten modifiziert. Durch Direktor [[Tony Gilroy]] wurde auch Land Rover kosteneffizienter: Die Special Project Abteilung wurde in Special Vehicle Operationsn ''SVO'' umbenannt und der auch als 127er bekannte Wagen wurde ein eigenständiges Modell. Die ''SVO'' holte viele Umbauarbeiten zurück ins Werk, die bisher von Drittanbietern durchgeführt wurden.
 
 
=== Der erste Turbo ===
 
[[Datei:LAND ROVER 110.jpg|miniatur|rechts| "LAND ROVER 110"]]Mit den 67 PS des 2,5 Liter Diesels wurde ''Land Rover'' den eigenen Ansprüchen an das Einsatzgebiet der Fahrzeuge nicht gerecht und es war schnell klar, dass mehr Leistung benötigt wird. Daher wurde ab Ende 1986 der überarbeiteten Maschine ein Garrett ''AiResearch T2'' Turbolader mit neuem Zylinderkopf gegönnt. Dies brachte dann 85 PS und ein Drehmoment von 180 Nm. Diese Fahrzeuge führten am Heck den Schriftzug ''TURBO'' und ab Modelljahr 1988 ''turbo''. <br>
 
Der Motor war allerdings, wie bei anderen Herstellern auch, nicht grundsätzlich für einen Turbolader konzipiert, was zu Problemen führte. Dieser Motor wird öfter auch als der schlechteste bezeichnet, den Land Rover je gebaut hat. Möglicherweise durch diese Probleme gefördert und Aufgrund des im Vergleich mit der erstarkenden Konkurenz aus Japan immer noch recht schwachen Motors, sanken die Verkaufszahlen auf den bis dahin niedrigsten Stand von ca. 20.000 Stück im Jahr 1987.
 
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=== Defender und 200 Tdi ===
 
Mit dem Start des [[Discovery]] in 1989 hatte man bei Land Rover das Gefühl, das die bisher schlicht als "Land Rover" bekannten "One-Ten", "Ninety" und der "130" einen eigenen Modellnamen zur besseren Differenzierung innerhalb der Fahrzeugfamilie bekommen sollten. Der Name "Defender" war geboren. Erstmals der Öffentlichkeit wurde er im Septemer 1990 auf der "[http://de.wikipedia.org/wiki/Birmingham/ Birmingham] International Motor Show" vorgestellt. Gleichzeitig wurde der 200 Tdi Motor mit 107 PS, der bereits im Discovery verbaut wurde, für den Defender eingeführt. Auch das [[LT77]] Getriebe hielt wieder Einzug. Es ersetzte das [[Santana]] [[LT85]] und war erneut überarbeitet und verstärkt worden um auch für den V8 geeignet zu sein.<br />
 
 
Die nächsten wichtigen Änderungen waren eine weitere Überarbeitung des LT77 zum [[LT77S]] in 1992, welches leichter zu schalten war und der Defender 90SV (Special Vehicle), basierend auf dem Konzeptauto [[Cariba]]. Ein Modell auf Basis des 90er als Mix aus Cabriolet und Pick-Up mit Überrollbügel, welches die Fun-Car Kundschaft ansprechen sollte. Es wurde exklusiv nur für Grossbritannien hergestellt und war nur als Rechts-Lenker zu erhalten.<br>
 
1993 erhielt auch die Hinterachse Bremsscheiben.
 
 
=== 300 Tdi ===
 
1994 (Modelljahr 1995) wurde der [[200Tdi]] Motor zum [[300Tdi]] überarbeitet, der auch in den Range Rover kam. Das neue [[R380]] Getriebe wurde verbaut. Mit diesem Stand der Fahrzeuge gewann Land Rover einen wichtigen militärischen Auftrag über 8.800 Einheiten für den [[Defender XD]], auch "Wolf" genannt. Dem folgten Aufträge vom Militär anderer Nationen.
 
 
Im Jubiläumsjahre 1998 wurden von allen Modellen Jubiläumsversionen heraus gebracht. Für den Defender übernahm das der "Defender V8 50". Ein 90 County Station Wagon mit 4-Liter V8 Motor und einem [http://de.wikipedia.org/wiki/ZF_Passau_GmbH ZF] Automatikgetriebe, Klimaanlage und externen Überrollkäfig.
 
 
=== Td5 ===
 
[[Datei:90SW Td5 vorne.jpg|miniatur|rechts|90SW Td5 von vorne]]Der nächste große Schritt in 1998 war der Wechsel zum 5-Zylinder Turbodiesel Direkteinspritzer, den [[Td5]]. Er wurde zusammen mit den österreichischen Dieselspezialisten von [http://de.wikipedia.org/wiki/AVL_List AVL] unter dem Projektnamen "Gemini" entwickelt. Es ist der erste Defender der eine Motorelektronik besitzt, die [[ECU]]. Als Option war nun auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Antiblockiersystem ABS] und eine elektronische Traktionskontrolle [[ETC]] zu haben. Für das Militär wurden jedoch weiterhin Defender mit Tdi Motoren gebaut.<br />
 
2001 erhielt dann der Innenraum Neuerungen, wie beheizbare Vordersitze, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber.<br>
 
2002 gab es dann eine überarbeitete Hecktür. Alu auf verzinktem Stahlrahmen.<br>
 
Mit dem Modelljahr 2003 (ab 09/2002) gab es dann weitere Änderungen am Motor, die es möglich machen diese Versionen auf die grüne Plakette umzurüsten. Die Motorversion änderte sich von [[Motorversion_identifizieren|10P]] auf [[Motorversion_identifizieren|15P]]. Die einzelnen Änderungen waren ein neues programmierbares Steuergerät und eine geänderte Dieselrückführung. Äusserlich erkennt man diese Versionen an den runden Rückfahr- und Nebelleuchten.<br>
 
Weiterhin wurden die Ausstattungsvarianten E, S und ES eingeführt.
 
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=== Td4 ===
 
[[Datei:110SW Td4 2007 schräg vorne.jpg|miniatur|rechts|Aktueller Vertreter der Modellreihe: 110SW Td4]]2007 kam das Ende des Td5 Motors, da er nicht die Euro-4 Norm [http://de.wikipedia.org/wiki/Euro-4 Abgasnorm] erfüllt. Er wurde durch den Vierzylinder Dieselmotor von Ford ersetzt, der auch in den Ford Transits verwendet wird und trägt die Bezeichnung [[Td4]]. Als Getriebe kommt das 6-Gang Schaltgetriebe [[GFT MT-82]] von [http://www.getrag.com/ Getrag] zum Einsatz.<br>
 
Die bis dahin vorhandenen beiden Lüftungsklappen sind, zum Unmut vieler, entfallen und nur noch angedeutet. Dafür wurde die Heizung und Klimaanlage deutlich verbessert. Da das Sitzen längst der Fahrtrichtung nicht mehr erlaubt war, wurden die hinteren Sitze nun auch quer eingebaut, wodurch die maximale Personenanzahl von 9 auf 7 im 110 und von 6 auf 4 im 90 sank.
 
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=== Td4 MJ 2011 ===
 
[[Datei:110SW Td4 2007 schräg hinten.jpg|miniatur|rechts|110SW Td4 von hinten im Originalzustand]]Mit diesem Modelljahr gibt es Änderungen in Bezug auf die [[Zulassung Defender MY 2011 als LKW|Fahrzeugzulassung]]. Desweiteren wurde das BAS System der Firma [http://www.wabco-auto.com/nc/de/startseite_wabco Wabco] durch eines der Firma [http://www.bosch.de Bosch] ersetzt.<br>
 
Beim 90 gibt es kein verstärktes Fahrwerk mehr und das zul. Gesamtgewicht wurde auf 2.505 kg festgelegt. Eine neue Hinterachse erlaubt nun eine Achslast von 1.500 kg gegenüber den bisherigen 1.380 kg.<br>
 
Beim 110 erhöht sich die hintere Achslast von 1.850 kg auf 1.980 kg. Auch hier entfällt das verstärke Fahrwerk.<br>
 
Das zul. Gesamtgewicht verringert sich beim 130 ''Crew Cab'' und ''Double Cab'' von 3.500 kg auf 3.380 kg. Beim ''Single Cab'' bleibt das zul. Gesamtgewicht bei 3.500 kg.<br>
 
Zwei neue Farben sind verfügbar:
 
* Fuji White ersetzt Alaska White ab dem 11. Juli 2011
 
* Baltic Blue ersetzt Izmir Blue ab Januar 2011
 
 
=== 2.2 Td ===
 
Mit dem Modelljahr 2012 wird der 2,4 Liter [[Td4]] Turbodiesel durch ein [[2.2 Td|2,2 Liter]] Aggregat mit Rußpartikelfilter ersetzt, der auch im [[Freelander]] werkelt. Die Leistung bleibt gleich, 90 kW (122 PS) bei 3.500 U/min und 360 Nm bei 2.000 U/min. Die Euro 5 Abgasnorm wird erfüllt. Gleichzeitig erhielt das Fahrzeug einen deutlich verbesserten Schallschutz. Die Höchstgeschwindigkeit steigt auf 145 km/h und die Bremsscheiben sind nun innenbelüftet.<br>
 
Neben den drei Ausstattungsvarianten bietet Land Rover zwei neue Optionspakete mit Teilledersitzen oder Lederlenkrad, Leichtmetallrädern und einer schwarzen Plane für das Pick-Up-Modell an. Außerdem wurde der Innenraum im Detail verbessert.<br>
 
Die offizielle [http://www.landrover.com/gb/en/lr/about-land-rover/land-rover-news/new-diesel-engine-powers-the-cleanest-ever-defender-for-2012/ Pressemitteilung] (englisch).
 
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== Die Modelle ==
 
Die Standardmodelle unterscheiden sich grundsätzlich in der Länge, dem Karosserieaufbau sowie der Ausstattungsvariante. Alles zusammen gibt dem jeweiligen Fahrzeug den Namen geben. Einzelne Varianten gibt es auch in [[Sondermodelle|Sondereditionen]]. Danaben gibt es noch Zahlreiche [[Umbauten]] oder [[Sonderfahrzeuge]]. Letztere werden entweder von der [[Land Rover]] Special oder Drittanbietern gebaut.
 
 
=== Länge ===
 
De facto wurden die Achsabstände in [http://de.wikipedia.org/wiki/Zoll_%28Einheit%29/ Zoll], die auch in den Modellbezeichnungen der Vorgänger vorkommen, unverändert übernommen und aus marketingtechnischen Gründen gerundet:
 
 
* 90 = 92,9 Zoll / 2360 mm
 
* 110 = 110 Zoll / 2790 mm
 
* 130 = 127 Zoll / 3302 mm
 
* 147 (7-türige Version für Südafrika)
 
 
=== Aufbau ===
 
* Station Wagon (SW) = geschlossene Kabine mit Sitzplätzen und Fenstern im hinteren Bereich
 
* Hard Top (HT) = geschlossene Kabine ohne Seitenfenster im hinteren Bereich
 
* Soft Top (ST) = Plane, auch über der Fahrerkabine, also ein Cabriolet
 
* Cab / Crew Cab = Geschlossene Kabine, mit offenem Aufbau dahinter, z.B. Pick Up.
 
* Pick Up oder High Capacity Pick Up = Ein von Land Rover direkt angebotener Pick Up.
 
 
=== Ausstattung ===
 
=== Zivile Varianten ===
 
* 90 Soft-Top
 
*:Cabrio, mit Plane
 
* [[Datei:LP_Def_110_HT.jpg|miniatur|rechts|110 Hard Top]]90/110 Hard Top
 
*:Geschlossener Kastenwagen
 
* 90/110 Station Wagon
 
*:Geschlossene Kabine mit Fenstern und Sitzplätzen (heute quer, früher im Heck auch längst der Fahrtrichtung).
 
* [[Datei:90PU Benzin schräg vorne.jpg|miniatur|rechts|90 Pick-Up, MJ 1984]]90/110 Pick Up/Crew Cab
 
*:Fahrerkabine mit Pick Up Ladefläche/Plane
 
* 110 High Capacity Pick Up
 
*:Fahrerkabine mit Pick Up Ladefläche/Plane
 
* 110 Utility Station Wagon
 
*:Geschlossene Kabine mit Rückbank, ohne Fenster
 
* [[Datei:LP Def 130 CC.jpg|miniatur|130 Crew Cab mit eigenem Aufbau]]110/130 Crew Cab
 
*:Fahrerkabine mit hinterer Sitzreihe und Ladefläche/Plane
 
* 110/130 Single Cab Chassis
 
*:Fahrerkabine mit freier Aufbaumöglichkeit
 
* 130 Double Cab Chassis
 
*:Fahrerkabine mit hinterer Sitzreihe und freier (kürzerer) Aufbaumöglichkeit
 
 
==== Sondereditionen ====
 
* [[Sondermodelle]]
 
 
=== Militär ===
 
* [[Datei:LP Wolf.jpg|miniatur|rechts|Militärmodell Wolf]]90 Wolf
 
 
{{Absatz-Rechts}}
 
{{Absatz-Rechts}}
 
+
=== Arbeitsschritte ===
=== Behörden ===
 
 
 
== Technik ==
 
=== Karosserie ===
 
Der Defender, sowie seine Vorgänger auch, besitzt eine modular aufgebaute [http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium Aluminium] Karosserie, die Vorteile als auch Nachteile birgt. Sie ist auf dem tragenden Leiterrahmen aufgeschraubt. Die modulare Bauweise lässt eine einfaches Umbauen von einem geschlossenem Modell zu einem offenen zu. Die Ausführung in Aluminium, einst wirtschaftsbedingt, ist für einen Geländewagen, neben der generellen Gewichtsersparnis, von Vorteil, da Kratzer usw. nicht zu Rost führen. Für etliche Karosserieteile, z.B. Kotflügel gibt es sogar reine Kunststoffvarianten. Der Nachteil der Alukarosserie liegt in der häufigen [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontaktkorrosion#Kontaktkorrosion Kontaktkorrosion] an den Stellen, wo es auf andere Metalle, z.b. das edlere Stahl trifft. Hier rostet das unedlere Metall.
 
 
 
=== Motoren ===
 
 
{| class="wikitable"
 
{| class="wikitable"
 
|-
 
|-
! Motor !! Hubraum !! Zylinder !!Kraftstoff !! Leistung !! Drehmoment !! Bemerkung
+
! Arbeitsschritte !! Bild
|- style="text-align:center"
+
|-
| [[2,25 L Benzin]] || 2,25 L || 4 || Benzin || 55 kW (75 PS) bei 4.250 U/min || 165 Nm bei 2.400 U/min || Aus Serie IIa und III.
+
| style="vertical-align:top" | Differentialöl ablassen ||
|- style="text-align:center"
+
|-
| [[2,25 L Diesel]] || 2,25 L || 4 || Diesel || 45 kW (60 PS) bei 4.000 U/min || 139 Nm bei 1.800 U/min || Aus Serie IIa und III.
+
| style="vertical-align:top" | Antriebswelle von Differential lösen.<br>
|- style="text-align:center"
+
Den Wagen nicht Aufbocken um die Kardanwelle arretiert zu halten. Lage der Welle am Differential und der Welle markieren. Die vier Schrauben die die Kardanwelle am Differential halten lösen und wegwerfen. Wenn die ersten beiden lose sind, ein Rad aufbocken und drehen, bis das zweite Paar Schrauben von unten zugänglich ist. Kardanwelle mit Draht seitwärts aufhängen.
| [[Rover-V8]] || 3,5 L || 8 || Benzin || 84 kW (115 PS) bei 4.000 U/min || 253 Nm || Kompression 8,13:1, 2 x Zenith Stromberg Vergaser; verwendet bis 1987
+
|| [[Datei:AntrWellDiff.jpg|miniatur|Verbindung Antriebswelle/Differential]]
|- style="text-align:center"
+
|-
| [[Rover-V8]] || 3,5 L || 8 || Benzin || 101 kW (135 PS) bei 4.000 U/min || 253 Nm || Einspritzanlage ab 1987
+
| style="vertical-align:top" | Flansch ausbauen<br>
|- style="text-align:center"
+
Die mittlere Schraube lösen und den Flansch herausziehen. Zahnkränze und Welle auf Abnutzung prüfen.
| [[2,5 L Diesel]] || 2,5 L || 5 || Diesel || 50 kW (67 PS) bei 4.000 U/min || 154 Nm bei 1.800 U/min || Saugdiesel
+
|| [[Datei:Antriebsflansch.jpg|miniatur|Antriebsflansch mit Halteschraube]][[Datei:Antriebsflansch2.jpg|miniatur|Antriebsflansch, gelöst]]
|- style="text-align:center"
+
|-
| [[2,5 L Benzin]] || 2,5 L || 4 || Benzin || 63 kW (83 PS) bei 4.000 U/min || 180 Nm bei 2.000 U/min ||
+
| style="vertical-align:top" | Wellendichtung (Simmerring) herausnehmen<br>
|- style="text-align:center"
+
Nun die Wellendichtung (Simmerring) vorsichtig heraus hebeln. Das Gehäuse in dem die Dichtung sitzt reinigen.
| [[2,5 L Turbodiesel]] || 2,5 L || 5 || Diesel || 63 kW (83 PS) bei 4.000 U/min || 180 Nm bei 1.800 U/min ||
+
|| [[Datei:Wellendichtung1.jpg|miniatur|Alte Dichtung, gelöst]][[Datei:Wellendichtung2.jpg|miniatur|Neue Dichtung, gelöst]]
|- style="text-align:center"
+
|-
| [[200Tdi]] || 2,5 L || 5 || Diesel || 80 kW (107 PS) bei 3.800 U/min || 255 Nm bei 1.800 U/min ||
+
| style="vertical-align:top" | Neue Wellendichtung (simmerring) einsetzen<br>
|- style="text-align:center"
+
Den neuen Simmering innen mit etwas Öl anfeuchten und einsetzen. Mit einem geeigneten Gegenstand (bevorzugt HT Rohr mit entsprechendem Maß, durch Klebeband ummantelt um den Simmering nicht zu beschädigen vorsichtig eintreiben. Die Dichtung sollte in einer etwas anderen Position/Tiefe angebracht werden, um nicht wieder in die eingelaufenen Spuren zu kommen. Eine andere Möglichkeit ist, den Flansch direkt mit zu tauschen ([[Land Rover]] Standard), z.B. wenn schon mehrfach der Simmering getauscht wurde.
| [[300Tdi]] || 2,5 L || 5 || Diesel || 83 kW (113 PS) bei 3.800 U/min || 265 Nm bei 1.800 U/min ||
 
|- style="text-align:center"
 
| [[Td5]] || 2,5 L || 5 || Diesel || 91 kW (122 PS) bei 4.200 U/min || 264 Nm bei 1.950 U/min ||
 
|- style="text-align:center"
 
| [[Td4]] || 2,4 L || 4 || Diesel || 91 kw (122 PS) || 360 Nm bei 1900 U/min || Diesel von Ford bis Euro-4-Norm
 
|- style="text-align:center"
 
| [[2.2 Td]] || 2,2 L || 4 || Diesel || 91 kw (122 PS) bei 3.500 U/min || 360 Nm bei 2000 U/min || ab 2012, Diesel von Ford mit Euro-5-Norm
 
|- style="text-align:center"
 
| 4BD1 || 3,9 L || 4 || Diesel || 73 kW (98 PS) bei 3.200 U/min || 255 Nm bei 1.800 U/min || Diesel von [http://de.wikipedia.org/wiki/Isuzu Isuzu], Direkteinspritzer, nur in Australien angeboten
 
 
|-
 
|-
 +
|  style="vertical-align:top" | Zusammenbau<br>
 +
Nun das ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Die Schraube für den Flansch habe ich mit Loctite gesichert. Für die vier Schrauben, die die Kardanwelle am Flansch befestigen, die vier neuen selbstsichernden Schrauben/Muttern verwenden. Als letztes neues Differentialöl gem. Spezifikation (1,7 l) einfüllen.
 
|}
 
|}
  
=== Rahmen ===
+
<div style="clear:both;"></div>
Es wird ein [[Leiterrahmen]] verwendet.
 
 
 
=== Antrieb ===
 
==== Kupplung und Getriebe ====
 
===== Td5 =====
 
[[Datei:LP_ZMS_Komplett_02.jpg|miniatur|rechts|Zweimassenschwungrad des Td5]]Im Gegensatz zu den Tdi und Td4 Modellen hat der Td5 eine Kupplung mit Zweimassenschwungrad.
 
{{Absatz-Rechts}}
 
 
 
==== Allradantrieb ====
 
Alle Modelle haben [[Allradantrieb#90_.2F_110_.2F_130_.2F_Defender.2C_alle_Modelle_ausser_110_V8_und_Td5_mit_ABS_und_Td4|permanenten Allradantrieb]] und ein Untersetzungs-/Verteilergetriebe mit [[Differential|Mitteldifferntialsperre]].
 
 
 
=== Fahrwerk / Achsen ===
 
Mit dem 110 wurden in dieser Fahrzeugfamilie erstmals Schraubenfedern anstatt Blattfedern eingesetzt, so wie es bereits beim [[Range Rover]] von 1970 der Fall war. Nach wie vor besitzen sie Starrachsen. Die [[Differential|Differentiale]] haben keine Sperren. Durch die hohe [[Verschränkung]] macht er das Fehlen dieser Sperren in einigen Situationen wieder wett, wenn jedoch auch ohne mangelnde Verschränkung die Traktion auf beiden Achsen verloren geht, kann durch Nachrüsten von Achsperren Abhilfe geschaffen werden.
 
 
 
== Literatur ==
 
* Martin Hodder: ''you&your Land Rover Ninety, One Ten & Defender''. Haynes, Somerset 2003, 978-1-85960-667-4.
 
* Nick Dimbleby: ''Das grosse Land Rover Buch''. Heel, Gut Pottscheid 2008, 978-3-89880-946-7.
 
  
== Weiterführende Links ==
+
=== Haftungsauschluss ===
* [[Unterscheidungsmerkmale#Serie_bis_Defender|Unterscheidungsmerkmale]]
+
Die hier veröffentlichte Anleitung wurde vom Autor nach Bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch kann es durch
 +
den Nachbau, bzw. den Ein-, Um- oder Anbau zu eventuellen Schäden am Fahrzeug kommen und die ABE (Allgemeine
 +
Betriebserlaubnis) kann erlöschen. Ebenso können einige Umbauten ausschließlich dem Zweck eines
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Wettbewerbseinsatzes dienen und sind eventuell im Bereich der StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) bzw.
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der StVO (Straßenverkehrs-Ordnung) nicht zulässig. Das Forum und der Autor des jeweiligen Beitrages übernehmen
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hierfür keinerlei Haftung. Der Nachbau, Ein-, Um- oder Anbau geschieht immer auf eigene Gefahr.

Version vom 5. Februar 2011, 13:20 Uhr


Kurz & Knapp
Fahrzeug Defender
Kategorie B
Zeitaufwand 1½ Stunden
Werkzeug
  • Edding
  • Ratsche, lange Verlängerung
  • ¼" Ratsche
  • 15'er Nuss
  • 15'er Ringschlüssel
Ersatzteile
  • Vier Schrauben Antriebswelle-Differentiel mit Sicherungsmutter

Die Bestellnummern der einzelnen Dichtungen nach Achsnummer:

  • FRC8220 SEAL - PINION FRONT TO KA 930454
  • FRC8220 SEAL - PINION FRONT FROM LA 930455
  • FTC5258 SEAL - PINION FRONT FROM LA 930455
  • FRC4586 SEAL - PINION REAR TO KA 930454 TO 22S 08283B
  • FTC5258 SEAL - PINION REAR TO KA 930454 FROM 22S 08283B
  • FRC8220 SEAL - PINION REAR LA 930455 - VA 102732
  • FTC5258 SEAL - PINION REAR FROM VA 102733

Beschreibung

Der Simmering (Öldichtung bei drehenden Teilen) des vorderen Achsdifferentials dichtet das Differential gegen den Antriebswellenflansch ab. Dieser ist undicht geworden. Die Undichtigkeit könnte auch andere Ursachen haben, z.B. Überdruck in der Achse durch eine verschlossene Entlüftung. Daher lohnt es sich vor dem Austausch der Dichtung die Entlüftung zu prüfen, besonders wenn Schlamm-/Wasserfahrten unternommen wurden.

Fehlersymptome

Ölflecken.


Arbeitsschritte

Arbeitsschritte Bild
Differentialöl ablassen
Antriebswelle von Differential lösen.

Den Wagen nicht Aufbocken um die Kardanwelle arretiert zu halten. Lage der Welle am Differential und der Welle markieren. Die vier Schrauben die die Kardanwelle am Differential halten lösen und wegwerfen. Wenn die ersten beiden lose sind, ein Rad aufbocken und drehen, bis das zweite Paar Schrauben von unten zugänglich ist. Kardanwelle mit Draht seitwärts aufhängen.

Verbindung Antriebswelle/Differential
Flansch ausbauen

Die mittlere Schraube lösen und den Flansch herausziehen. Zahnkränze und Welle auf Abnutzung prüfen.

Antriebsflansch mit Halteschraube
Antriebsflansch, gelöst
Wellendichtung (Simmerring) herausnehmen

Nun die Wellendichtung (Simmerring) vorsichtig heraus hebeln. Das Gehäuse in dem die Dichtung sitzt reinigen.

Alte Dichtung, gelöst
Neue Dichtung, gelöst
Neue Wellendichtung (simmerring) einsetzen

Den neuen Simmering innen mit etwas Öl anfeuchten und einsetzen. Mit einem geeigneten Gegenstand (bevorzugt HT Rohr mit entsprechendem Maß, durch Klebeband ummantelt um den Simmering nicht zu beschädigen vorsichtig eintreiben. Die Dichtung sollte in einer etwas anderen Position/Tiefe angebracht werden, um nicht wieder in die eingelaufenen Spuren zu kommen. Eine andere Möglichkeit ist, den Flansch direkt mit zu tauschen (Land Rover Standard), z.B. wenn schon mehrfach der Simmering getauscht wurde.

Zusammenbau

Nun das ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Die Schraube für den Flansch habe ich mit Loctite gesichert. Für die vier Schrauben, die die Kardanwelle am Flansch befestigen, die vier neuen selbstsichernden Schrauben/Muttern verwenden. Als letztes neues Differentialöl gem. Spezifikation (1,7 l) einfüllen.

Haftungsauschluss

Die hier veröffentlichte Anleitung wurde vom Autor nach Bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch kann es durch den Nachbau, bzw. den Ein-, Um- oder Anbau zu eventuellen Schäden am Fahrzeug kommen und die ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) kann erlöschen. Ebenso können einige Umbauten ausschließlich dem Zweck eines Wettbewerbseinsatzes dienen und sind eventuell im Bereich der StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) bzw. der StVO (Straßenverkehrs-Ordnung) nicht zulässig. Das Forum und der Autor des jeweiligen Beitrages übernehmen

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