Schnorchel (Mantec Classic) abdichten, Defender Td5 (Umbauten)

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Version vom 24. September 2014, 08:13 Uhr von AWo (Diskussion | Beiträge) (Vorgehensweise)
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Kurz & Knapp
Fahrzeug Defender Td5
Kategorie B
Zeitaufwand 1 Std.
Werkzeug
  • 1 x Cuttermesser
  • div. Schraubenzieher
  • Fettspray (z.B. Liqui-Moly Mos2 Fett)
Teile
  • 1 x Unterdruck & hitze- und ölbeständiger Spiralschlauch, ca. 1,5 m, 80 mm Durchmesser
  • 2 x Schlauchschellen für Spiralschlauch
  • 1 x Adapterstück Schnorchel-Schlauch 80 mm (WM-Parts)
  • 1 x Polyurethan Dichtstoff (z.B. Sikaflex oder Innotec Seal)
  • 5 Alunieten oder 5 Alu-Nietmutern mit passenden Schrauben.


Ein Schnorchel, der die Luftansaugung höher legt, ist nur die halbe Miete bei dem Abdichten der gesamten Luftansaugung, aber bereits ein wesentlicher Teil. In der Regel wird der Schnorchel mit den im Motorraum liegenden, werkseitig verbauten Schläuchen verbunden. Gerade aber die Verbindung zwischen dem Rohrstück unter dem Lüfterkasten und dem Innenstück des Kotfügels ist beim Defender Td5 nicht besonders vertrauenserweckend. Land Rover selbst beschreibt in ihrer Schnorcheleinbauanleitung, dass gerade diese Stelle, und auch die Wasserfalle, zugeklebt und abgedichtet werden muss.
Diese Anleitung beschreibt, wie die Luftansaugung vom Schnorchel bis zum Luftfilterkasten für den Mantec Classic Schnorchel wasserdicht gemacht werden kann. Um dies zu erreichen, wird der originale Ansaugstrang durch einen Schlauch und eine Adapterplatte mit Stutzen ersetzt.

Beschreibung

Der werksseitige Aufbau beim Defender besteht (von aussen nach innen betrachtet) aus einem Schutzgitter seitlich im rechten Kotflügel, dahinter folgt ein kleines abgewinkeltes Plastikgehäuse (Bild 1), welches in einem ebenfalls abgewinkelten Plastikrohr steckt (Bild 2). Gerade diese Verbindung ist zu ungenau, wackeling und eine Schwachstelle. Das Rohr ist mit dem ersten Schlauch verbunden (Bild 3), der nach unten zu einer Wasserfalle mit Ablauf führt (Bild 4). Von dort geht es über einen zweiten Schlauch auf den Luftfilterkasten.
Ist der Mantec Classic Schnorchel (und auch andere) verbaut, wird lediglich das äussere Gitter durch den Schnorchel ersetzt. Dazu kommt noch eine mehr oder minder gut gemeinte Dichtung. Jedoch nichts, mit dem ich eine ernsthafte Wasserfahrt durchführen würde.

Die hier gezeigte Variante ersetzt den gesamten Ansaugstrang vor dem Luftfilterkasten durch einen Schlauch und einen Adapter, der die Aufnahme des Schlauchs und die Abdichtung zum Schnorchel übernimmt. Weniger, aber dafür saubere und festere Verbindungen mit Schlauchschellen und Dichtmasse dazwischen, sowie eine einfache Demontierbarkeit sprechen für diesen Umbau.

Enge Verhältnisse.
Möchte man keine zusätzliche Öffnung beim Defender mit Td5 Motor, muss der Originalweg über die seitliche Öffnung des rechten Kotflügels verwendet werden. Das erfordert leider ein wenig Fummelei. Das innenliegende Plastikstück muss entfernt und der neue Schlauch an einer sehr engen Stelle unterhalb der Heizung und Lüftung durchgeführt werden.



Td5 Anschlussstutzen, 80 mm

Der hier verwendete Adapter stammt von WM-Parts und hat am Stutzen einen Durchmesser von 80 mm, was auch dem Duchmesser des Luftfilterstutzens entspricht. Somit kann der Adapter direkt über den 80 mm Schlauch mit dem Luftfilterkasten verbunden werden.



Vorgehensweise

Beschreibung Bild
Demontieren des unteren Stückes des Schnorchels.

Das Teil des Mantec Schnorchels, welches den Anschluss/Übergang zum Kotflügel bildet, hat um die Ansaugöffnung herum eine ca. 1 cm hohen Plastikrand. Diesen Plastikrand herunterschleifen, bis die Fläche einen ebenen Abschluss hat. Ist das Fahrzeug noch im Originalzustand, sind jetzt die gesamten Ansaugschläuche zu entfernen. Diese bestehen aus 2 Schläuchen, einer Wasserfalle, einem Plastikrohr und dem Anschlussstück, das direkt hinter der Öffnung im Kotflügel liegt. Das Anschlussstück muss zerschnitten werden, um es ohne Kotflügelausbau zu entfernen.

Gemäß dem Lochbild des Mantec-Schnorchelstücks Löcher in den Adapter bohren und ein M5 Gewinde in die Löcher schneiden. Werden Nietmuttern verwendet kein Gewinde schneiden! In diesem Fall einmal die Übereinstimmung des Lochbildes Schnorchel-Adapter-Kotflügel überprüfen.
Ist der alte Ansaugstrang entfernt, kann der Spiralschlauch eingesetzt und mit dem Luftfilterkasten verbunden werden. Mit einer Schlauchschelle festziehen. Bei Bedarf diese Verbindung ebenfalls mit Dichtmasse versehen.
Darauf achten, dass der Schlauch nicht am Motor anliegt oder irgendwelche Leitungen abgebogen werden. Um den Schlauch gut durch das oben gezeigte enge Teilstück unter dem Innenraumlüfter durchzubekommen, Schlauch und umliegende Flächen mit dem Fettspray einsprühen.
Eingesetzter Schlauch.
Den Schlauch auf die richtige Länge kürzen und auf den Stutzen des Adapters stecken und mit einer Schlauchschelle festziehen. Bei Bedarf diese Verbindung ebenfalls mit Dichtmasse versehen.
Adapter und Schlauch verbunden.
Der Adapter ist aus Edelstahl gefertigt, er sollte also keinen direkten Kontakt zum Aluminiumkotflügel haben (hier ist der Kotflügel aus Kunststoff). Dazu kann er auf der Kontaktseite mit Isolierband beklebt werden. Dann den Adapter an den Kotflügel nieten. Dazu ein anderes Lochbild als das des Schnorchels verwenden.
Auf der Seite des Schnorchels, die auf den Adapter kommt, rundherum Dichmasse auftragen, um die Verbindung Schnorchel-Adapter abzudichten. Mit M5er Schrauben am Adapter befestigen. Werden Nietmuttern im Kotflügel verwendet, das Schnorchelstück durch die Platte mit dem Kotflügel verbinden.
Sind aller Verbindungen hergestellt und die Dichtmasse ausgehärtet, den Motor starten und die Ansaugöffnung des Schnorchels verschliessen. Ist alles dicht, sollte der Motor ausgehen.

Haftungsauschluss

Die hier veröffentlichte Anleitung wurde vom Autor nach Bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch kann es durch den Nachbau, bzw. den Ein-, Um- oder Anbau zu eventuellen Schäden am Fahrzeug kommen und die ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) kann erlöschen. Ebenso können einige Umbauten ausschließlich dem Zweck eines Wettbewerbseinsatzes dienen und sind eventuell im Bereich der StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) bzw. der StVO (Straßenverkehrs-Ordnung) nicht zulässig. Das Forum und der Autor des jeweiligen Beitrages übernehmen

hierfür keinerlei Haftung. Der Nachbau, Ein-, Um- oder Anbau geschieht immer auf eigene Gefahr.