Austausch Kurbelwellensimmering 2 1/4 L Benzinmotor

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Kurz & Knapp
Fahrzeug Defender Td5
Kategorie C
Zeitaufwand 4-6 Std.
Werkzeug
  • 13er Nuss (oder 5/16" UNF)
  • 11er Nuss
  • 10er Nuss
  • div. Verlängerungen für Ratsche
  • Ratsche
  • Drahtbürste
  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Metallbohrer 3-4 mm
  • Schlagdorn 3-4 mm
  • Bremsenreiniger
  • Winkelschleifer (Flex) mit Drahtbürstenaufsatz
  • Feines Schleifvlies
  • Temperaturfeste Dichtmasse (z.B. Innotec EasyGasket)
  • Dünner, breiter Keil
  • <weiteres Werkzeug folgt>
Ersatzteile
  • Simmering Kardanwelle

Beschreibung

Genietetes Schutzblech.
Simmeringe werden undicht, so auch der der Kurbelwelle an der Stirnseite des Motors. Bei den 2,25 L Benzinmotoren war vor den Simmeringen ein Staubschutzblech genietet. Möchte man den Simmering nach vorne tauschen, ist dieses Blech im Weg. Ein Ausbohren der Nieten birgt die Gefahr, das Teile davon in die Ölwanne fallen. Daher muss zumindest beim ersten Tausch die Ölwanne und das gesamte Steuergehäuse inklusive der Wasserpumpe abgenommen werden.



Fehlersymptome

Ölaustritt am vorderen Simmering.



Arbeitsschritte

Arbeitsschritte Bild
Flüssigkeiten ablassen.
Ölablasschraube öffnen und Öl ablassen. Ölkühleranschluss an der Ölwanne ebenfalls abschrauben.

Wasserablassschraube am Kühler öffnen und das Kühlerwasser ablassen.
Geeignete Gefäße unterstellen und darauf achten das nichts daneben geht. Am besten die Gefäße auf eine dichte Folie oder alte Pappe stellen.

Lufthutze vor dem Kühler losschrauben und zum Motor hin führen. Lüfter abbauen und anschliessend die Hutze herausnehmen.
Mit der 11er Nuss und einer Verlängerung die vier Schrauben lösen, die das Lüfterrad auf der Riemenscheibe halten. Lichtmaschine an der oberen Schraube am länglichen Halteblech lösen und Keilriemen abnehmen. Die vier Schrauben (11er Nuss) die die Riemenscheibe an der Wasserpumpe halten lösen und Riemenscheibe abnehmen.

Ist das Kühlerwasser abgelaufen, die Kühlschläuche oben am Kühler, unten am Kühler und den Bypass-Schlauch (von oben auf die Wasserpumpe kommend) lösen. Letzteren vollständig abnehmen (erleichtert das Herausnehmen und Einsetzen des Steuergehäuses).

Bypass ausbauen.
Ölwanne abnehmen.
Ist das Öl abgelaufen, alle 21 Schrauben und die eine Mutter der Ölwanne mit der 13er Nuss herausdrehen. Ölwanne abnehmen, reinigen, Dichtfläche von Dichtungsresten mit Drahtbürstenaufsatz auf der Flex säubern, mit Bremsenreiniger am Ende entfetten. Es lohnt sich noch nicht die Dichtflächen des Motorblocks zu reinigen, da noch einige Zeit Öl nachlaufen wird.
Gereinigte Ölwanne.
Wasserpumpe abbauen.
Dazu die 7 (4 x 13er, 3 x 11er) Schrauben herausdrehen. Achtung! Die Schrauben haben unterschiedliche Längen, deren Lage notieren. Die Wasserpumpe lösen. Auch hier Dichtfläche von Dichtungsresten mit dem Schleifvlies entfernen, anschliessend entfetten.
Die im Bild mit dem roten Kreis gekennzeichnete Schraube liegt sehr nah am Gehäuse. Eine sehr schmale Nuss verwenden (ggf. Nuss anfräsen), da auch Ring- und Maulschlüssel nur schlecht verwendet werden können.
Schrauben der Wasserpumpe.
Steuergehäuse abbauen.
Die Restschrauben, die das Steuergehäuse halten (10 x 13er) herausdrehen und deren Lage notieren, sie haben auch unterschiedliche Länge. Die Löcher für die Schrauben der Wasserpumpe sind im Bild rechts blau gekennzeichnet.

Lichtmaschinenhalter und Positionsanzeige vom Steuergehäuse abmontieren.
Das Steuergehäuse wenn nötig mit einem schmalen, breiten Keil von unten her vorsichtig lösen. Das Steuergehäuse nach oben herausnehmen.
Dichtflächen mit Schleifvlies reinigen und entfetten.

Steuergehäuse.
Simmering tauschen und Schutzblech montieren.
Die Nieten des Schutzblechs ausbohren und mit dem Schlagdorn die Reste aus den kleinen Löchern austreiben. Sollten sie nicht ganz herausgehen, von der anderen Seite vorsichtig mit einer Zange die Reste herausziehen. Dabei wenn nötig die Niete immer nachgreifen, nicht hin- und herziehen, da sie dann abbrechen kann.
Den alten Simmering entfernen. Den neuen Simmering sehr vorsichtig und mit einem passenden (Durchmesser) Werkzeug (z.B. eine Nuss) einsetzen.
In die Löcher der Nieten von vorne Dichtmasse eindrücken, bis etwas davon auf der Rückseite aus den Löchern tritt. Auf der Rückseite die Dichtmasse über die ganze Fläche verstreichen.
Schutzblech aufsetzen und mit Blechschrauben befestigen, die in die Dichtmasse gedreht werden.
Teilw. ausgebohrte Nieten.
Teilw. ausgebohrte Nieten, Rückseite.
Dichtmasse von vorne eingebracht.
Hinten ausgetretene Dichtmasse verstreichen.
Schutzblech mit Schrauben montiert.

Wiedereinbau

Arbeitsschritte Bild
Alle Dichtflächen der einzelnen Teile von Dichtungsresten befreien, reinigen und entfetten (Wasserpumpe, Steuergehäuse, Motorblock, Ölwanne). Auf die gereinigten und entfetteten Dichtflächen am Motorblock rundherum Dichtmasse auftragen. Danach das Steuergehäuse von oben vor den Motorblock bringen, aufsetzen und mit 2 Schrauben fixieren. Nun können alle Schrauben, bis auf die der Wasserpumpe eingesetzt und leicht angezogen werden. Dabei die Haltebleche für die Lichtmaschine nicht vergessen.
Dichtflächen reinigen.
Auf dem Sitz der Wasserpumpe auf dem Steuergehäuse Dichtmasse auf die Dichtflächen auftragen und die Wasserpumpe wieder montieren.
Alle Schrauben nun anziehen.
Auf die Dichtfläche der Ölwanne am Motorblock Dichtmasse auftragen und die Ölwanne wieder montieren.
Den Keilriemen montieren und spannen.
Die Lufthutze für den Kühlergrill wieder einsetzen aber noch nicht montieren. Erst den Ventilator wieder festschrauben. Nun die Hutze befestigen. Alle Kühlerschlauche wieder aufsetzen und mit Schellen sichern. Kühlwasser und Frostschutz gemäß Herstellerangeben einfüllen. Den Motor wieder mit Öl gemäß den Angaben von Land Rover befüllen.

Haftungsauschluss

Die hier veröffentlichte Anleitung wurde vom Autor nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch kann es durch den Nachbau, bzw. den Ein-, Um- oder Anbau zu eventuellen Schäden am Fahrzeug kommen und die ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) kann erlöschen. Das Forum und der Autor des jeweiligen Beitrages übernehmen hierfür keinerlei Haftung. Der Nachbau, Ein-, Um- oder Anbau geschieht immer auf eigene Gefahr.